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AutorenbildVampirndl

Covid 19 - mit einem Stich ist alles weg?

Aktualisiert: 1. Juli


Schon wieder sitzen wir in Österreich im Lockdown, wie oft ich in den letzten Monaten im Büro in der Wiener Innenstadt war, kann ich an den Fingern beider Hände abzählen. Meine Tochter wird sich nach den Weihnachtsferien wieder mal im Home Schooling durchwurschteln müssen. Und all das wegen eines kleinen Virus, das wir einfach nicht unter Kontrolle bringen.


Viele Ansätze - keine befriedigenden Ergebnisse


Bei der Bekämpfung des Virus gab es weltweit viele Ansätze. Mancherorts setzte man auf Freiheit ohne Lockdown und hoffte auf die sogenannte Herdenimmunität, in anderen Ländern setzte man auf Massentests, auf den sogenannten teilweisen oder vollständigen Lockdown, andere Ländern schienen gar keinen Plan zu haben. Sicherlich waren einige Pläne erfolgreicher als andere. Fakt ist jedoch, dass keines der Länder es geschafft hat, das Virus und dessen Verbreitung unter Kontrolle zu bringen. Die Wellen schwappen von einem EU-Land ins nächste und anschließend wieder zurück. Nun gibt es, wie zu erwarten war, bereits weitere Mutationen dieses Corona Virus, deren Gefährlichkeit man wohl noch nicht ganz einschätzen kann.


Impfstoff - Skepsis und Freude stehen sich gegenüber


Doch endlich strahlt ein kleines Licht am Ende des monatelangen Tunnels. In einem wissenschaftlichen Kraftakt wurden Impfstoffe entwickelt, die uns endlich wieder ein normales Leben ermöglichen sollen. Die rasche Entwicklung ist eine Meisterleistung, die belegt, dass es möglich ist, wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen, wenn weltweit die finanziellen Mittel aufgebracht werden und Regierungen und Forschung Hand in Hand arbeiten.


Nicht jeder sieht diese Errungenschaft positiv. Während sich viele Menschen darüber freuen, dass die Impfstoffe nun in den einzelnen Ländern ankommen und es kaum erwarten können, geimpft zu werden, gibt es weltweit erschreckend viele Menschen, die erklären, dass sie sich nicht impfen lassen wollen. Ihr könnt euch wohl schon denken, dass ich nicht zu den Impfgegnern gehöre. Ich muss zugeben, dass ich diese generelle Impfgegnerschaft nicht verstehen kann. Ich kann verstehen, dass Menschen zu Impfgegnern werden, die schwere Einzelschicksale erlebt haben. Menschen, die starke allergische Reaktionen auf Impfstoffe erlebt haben, entweder am eigenen Körper oder bei der Impfung ihrer Kinder. Ich habe auch vor Jahren eine Mutter getroffen, die davon überzeugt ist, dass ihr Sohn seit einer Impfung im Kleinkindalter an Autismus leidet. Zum Glück habe ich solche Situationen selbst nicht erlebt, ich kann mich aber gut in solche Menschen einfühlen und kann in diesen Fällen nachvollziehen, dass man Impfungen nach solchen Erlebnissen skeptisch gegenübersteht oder diese ganz ablehnt.


Wissenschaftlich gesehen kann man jedoch sagen, dass die generelle Impfgegnerschaft jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt. Sie basiert, ganz im Gegenteil, auf Gerüchten, auf Aberglauben, die von vielen Menschen einfach nur unkritisch weiterverbreitet werden, ohne die Fakten zu überprüfen. Impfgegner gibt es natürlich schon seit es Impfungen gibt. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Pockenimpfung angeboten wurde, gab es Impfgegner. Auch Immanuel Kant gehörte zu den Kritikern der Pockenimpfung, er änderte jedoch im Laufe der Zeit seine Meinung. Dennoch war er der Auffassung "Pocken und Kriege seien dazu „gelegt“ (bestimmt), das Bevölkerungswachstum zu begrenzen: „Damit Staaten nicht mit Menschen überfüllt werden und man sie in ihrem Keim ersticke: zwey Übel als Gegenmittel in sie Gelegt — die Pocken und den Krieg".


So kann man es natürlich auch sehen. Man könnte auch abwarten, dass durch diverse Ansteckungswellen mit dem Corona Virus die Weltbevölkerung dezimiert wird und endlich wieder die so begehrten Plätze in den Altersheimem frei werden. Mehr Platz in der U-Bahn oder freie Fahrt auf den Straßen zu jeder Tageszeit wären schließlich auch nicht schlecht. Man könnte auch darauf hoffen, dass sich im Zuge der Ansteckung mit dem Corona Virus die Anzahl der "Covidioten" dezimiert, die meinen, sie müssten am Höhepunkt einer Pandemie Corona-Partys feiern, Massenveranstaltungen ohne Hygienevorkehrungen durchführen und die Bevölkerung durch Verbreitung von Halb- oder Unwahrheiten verwirren. Doch leider macht Covid-19 bei der Ansteckung keinen Unterschied und "survival of the fittest" bedeutet nicht, dass nach mangelnder Intelligenz aussortiert wird.


Meinungsbildung durch Fakten


Ich möchte mich hier nicht mit den "Argumenten" der Impfgegner beschäftigen und so auch noch zur weiteren Verbreitung der meiner Meinung nach lebensgefährdenden Haltung beitragen. Fest steht, dass die Menschheit ohne die Neugier, den Forschungsdrang und die wissenschaftlichen Errungenschaften der letzten 200 Jahre regelmäßig von schrecklichen Erkrankungen heimgesucht würde, gegen die es dank unserer Wissenschaftler heute Impfstoffe gibt, zum Beispiel Cholera, Dengue-Fieber, Diphterie, Ebola, FSME, Gelbfieber, Hepatitis A und B, Masern, Influenza, Mumps, Keuchhusten, Pocken, Röteln, Tollwut, Polio, ...


Ich weiß, dass eingefleischte Impfgegner schwer zu überzeugen sind aber falls ihr noch nicht zu diesen gehört und auf der Suche nach Argumenten für und wider die Impfung seid, rufe ich euch dazu auf, nicht denjenigen zu folgen, die am lautesten schreien und schon gar nicht, wenn sie einen Aluhut gegen Handystrahlung tragen - ok, dass war unsachlich, aber eine kleine Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. Im großen und weiten Internet ist alles zu finden, da ist es nicht immer ganz einfach, Fakten von bewusst oder unbewusst verbreiteten Fehlinformationen oder Gerüchten zu unterscheiden. Ich möchte euch einige Ressourcen zur Verfügung stellen, die euch bei eurer Meinungsbildung betreffend die Covid-19 Impfstoffe unterstützen sollen.


Laut der Webseite Pharma Fakten (pharma-fakten.de) gibt es mehrere Gründe, warum die Covid-19 Impfstoffe "so schnell" entwickelt werden konnten (im Folgenden ein Auszug, den ganzen Artikel könnt ihr hier lesen):


  1. „Zeitgewinn durch Wissenschaftliche Beratung“: Schon früh im Prozess der Impfstoffentwicklung und -zulassung erhalten die Herstellerfirmen fortlaufend wissenschaftlich-regulatorische Beratungen durch die Arzneimittelbehörden. Sie werden dadurch u.a. auf die inhaltlichen Anforderungen bei der Stellung des Zulassungsantrags vorbereitet – das gestaltet den Prozess reibungsloser und vermeidet Verzögerungen.

  2. „Zeitgewinn durch Rolling Review“: Das Rolling-Review-Verfahren ermöglicht, dass Impfstofffirmen erste Daten „zur Vorab-Bewertung für die Zulassung“ abgeben, obwohl die klinische Phase 3-Prüfung noch im Gange ist. „So können Teile des Antragsdossiers bereits vor der eigentlichen Antragstellung geprüft, verbessert und bewertet werden“, erklärt das PEI. Das verkürzt am Ende die Zeit der Bearbeitung des gesamten Zulassungsantrags; mit der Bewertung des Kandidaten kann früher begonnen werden.

  3. „Zeitgewinn durch Kombination von klinischen Prüfungsphasen“: Die klinischen Studienphasen I, II und III finden in der Regel hintereinander statt. Nicht so in einer Pandemie: Sie können miteinander kombiniert werden. Das heißt: Es ist möglich, z.B. Organisatorisches – wie etwa die Rekrutierung von Probanden und Probandinnen – für zwei Studienphasen in einem Vorgang zu bündeln.

  4. „Zeitgewinn durch Forschungswissen zu Coronaviren": Die Arzneimittel und Impfstoffe, die aktuell eine Chance auf Zulassung haben, bauen auf den Forschungsarbeiten vieler Jahre auf. Es stimmt: SARS-CoV-2 ist noch nicht lange bekannt. Andere, ähnliche Coronaviren aber schon – man denke nur an die Epidemie mit SARS-CoV-1 2002/2003 oder mit MERS im Jahr 2012.

Es wurden also bei der Entwicklung des Impfstoffs gewisse Abläufe zeitlich optimiert. "Hilfreich" war auch, dass es weltweit im Zuge der Pandemie extrem viele Krankheitsfälle gab und immer noch gibt, und dass das weltweite Interesse an der Entdeckung eines Impfstoffs natürlich hoch war. Die Ressourcen konnten gebündelt werden und im Zuge der Erprobung des Impfstoffs wurden immerhin bereits 30.000 Probanden geimpft. Langzeitdaten über die Impfwirkung gibt es freilich noch keine. Das wäre ja auch gar nicht möglich, da uns dieses spezielle Virus erst seit relativ kurzer Zeit bekannt ist und der Impfstoff gerade erst frisch entwickelt werden konnte.


Eine schöne message - Erfolg durch weltweite Teamarbeit


Ich finde es fantastisch, wozu die Wissenschaft fähig ist, wenn alle Kräfte, Hirne und Ressourcen weltweit zusammenarbeiten und in relativ kurzer Zeit solche Ergebnisse liefern. Stellt euch doch nur mal vor, welche Entdeckungen wir noch machen können, wenn wir auch bei anderen Krankheiten oder auf anderen Gebieten eine so wertvolle Teamarbeit leisten würden!


Ich werde mich und meine Tochter jedenfalls impfen lassen, sobald wir die Möglichkeit dazu bekommen. Ich hoffe, dass alle, die jetzt noch unsicher oder verwirrt sind, Hintergrundinformationen einholen und dann ihre eigene Entscheidung treffen, eine faktenbasierte und keine ideologienbasierte Entscheidung. Egal wie ihr euch entscheidet, ob für oder gegen eine Impfung, entscheidet euch aus eurer eigenen Überzeugung heraus und lasst niemanden für euch entscheiden!


Einen Gedanken finde ich besonders wichtig - dank der Entwicklung der Impfstoffe gegen Covid-19 haben wir bald den Luxus, eine solche persönliche Entscheidung treffen zu können. Ohne Impfstoffe müssten wir uns der Richtung unterwerfen, die uns das Virus vorgibt.



Ressourcen und Webseiten/Bücher zur Informationsbeschaffung:





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